Mathildas Wortschatztruhe

Mathildas Wortschatztruhe

Mathilda liebt Wörter mit „L/l“: lachen, Liebe, Luft. Neu verfangen hat sich „langsam“ im Ast. Mathilda lebt nämlich in einem Baum und hat viel zu tun. Äpfel essen, Insekten beobachten, Schneeflocken fangen – und eben Wörter zu fangen, die der Wind ihr zuträgt und die sie in ihrer Schatztruhe sammelt. Manche sind ruhig, manche langweilig, aber es gibt auch ängstliche und verletzende. Nach einem ziemlich sturmfreien Sommer merkt das Mädchen aber, dass ihr etwas (jemand?) fehlt, „Langeweile“ ist auch ein Wort mit „L“. Könnten die Wörter ihr helfen, eine Freundin zu finden? Schnell zerschneidet Mathilda einzelne Wörter und fügt die Silben neu zu einem „Ich bin einsam“ zusammen. Sie schickt die Botschaft mit einer Windboe in die Ferne und hofft auf Antwort. Ob ihre Botschaft jemanden erreicht?

Wörter taugen für die Kommunikation, auch indirekt als Rauchzeichen oder mittels einer Flaschenpost – warum sollten sie also nicht auch vom Wind getragen werden können. Wörter vermitteln Inhalte, Sinn und Gefühle, Worte sind wichtig. Und hier wird mit Wörtern gespielt, sie werden vermenschlicht, verbogen, unterlaufen eine Antiaggressionstherapie über ein gefundes Ohr in der Hosentasche oder werden einfach neu erfunden bzw. „verwordtakelt“. Das ist interessant und stellenweise ziemlich witzig; die Autorin versteht mit „Wörtern“ eine Geschichte zu schreiben. Kinder hätten eine Freude an den Wort-Spielen. Leider konnten wir alle (Generationen) mit den Illustrationen nichts anfangen, die sind so gar nichts für Ästhet:innen, und damit blieb das Buch statt weiterer Lesewiederholungen im Regal.

Info
Autorin: Clara Luzia
Illustrationen: Lene Kieberl
Achse Verlag 2024


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