Das schwarze Huhn von Hohenbutzen

Das schwarze Huhn von Hohenbutzen

Milena, Bruno und Catia machen in den großen Ferien einen Ökourlaub in Hohenbutzen, in einem Blockhaus ohne Strom, fließend Wasser und mit einem Torfklo. Dass das Haus auch ein bisschen bröckelt, der Boden feucht wird, wenn es regnet – vollkommen egal. Denn in Hohenbutzen ist ein Verbrechen passiert: Ein Diamant wurde gestohlen und nun sitzt der Sohn der Hexe in U-Haft. Mit den Dorfkindern wird sich weggeschlichen und ermittelt, denn viel verdächtiger sind die Polizistin und der Schlossherr.

Das wäre ein Geschichte unter vielen, wäre nicht der Urlaub so öko und hätte Catia nicht das Down-Syndrom. Catia ist direkt, lustig, gut gelaunt, manchmal nervig oder peinlich und immer wieder für den Fortgang der Geschichte hilfreich. Wir finden, sie ist die smarte Hauptperson. Zugewandt und wahrhaftig, oft witzig berichtet die Ich-Erzählerin Milena von den Geschwistern und ihrem Sommerurlaub, den die Familie probehalber klimaschonend angelegt hat. (Ein solarbetriebene Powerbank ist allerdings mit im Gepäck.) Das funktioniert und wird auch für die Zukunft angedacht (wir hoffen auf mehr Bücher), schließlich wurden Freundschaften geschlossen.

Die Figuren sind individuell und ziemlich skurril, ein komplett schwarzes Huhn mit Magen-Darm-Beschwerden ist doch nicht magisch, denn die Besitzerin ist eben keine Hexe. Es geht um skrupellose Bodenspekulanten, korrupte Polizei und den Druck auf Menschen, die die Natur schützen wollen und nicht von „schicken“ Feriendomizilen für Berliner Touristen profitieren wollen.

Die Illustrationen sind witzig und ergänzen die Geschichte. Wir haben ein bisschen nach der Toteninsel recherchiert und haben Kietzwerder entdeckt: Ob diese Kormorankolonie Vorlage für das Vollmondbild war?


Info
Autorin: Beate Dölling
Mit Bildern von Tine Schulz
Tulipan Verlag 2024


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