Patti packts an – Ich schaff das

Patti ist so wütend. Sie hasst das! Endlich machen sie in der Sportstunde mal, was sie wollen, und dann kommt sie die blöde Stange nicht hoch? Sie umklammert die Stange mit den Händen, versucht mit den Beinen Halt zu finden – und landet auf dem Po. Sie versucht es wieder und wieder, das Ergebnis ist immer gleich, sie rutscht ab und endet ziemlich schnell auf der Matte. Aber Patti ist willensstark, diese Stange wird sie irgendwann bezwingen, wenn sie trainiert, stark wird und dran bleibt. Andere haben es schließlich auch geschafft.
Die Buchtrolle haben aus einem kleinen Stapel Bilderbücher dieses ausgesucht, um sich vorlesen zu lassen, weil „das Mädchen so Falten über der Nase hat“. „Warum ist das Mädchen so böse?“, „lachen die anderen Kinder das Mädchen aus“, „warum denn“? Allein das Cover hat die Kinder schon animiert, mehr erfahren zu wollen. Mit Wut und Trotz kennen sich Kinder aus, Sport finden sie gut und üben und üben ist Teil ihres Tages. Der Handstand, das Radfahren, das hohe Klettergerüst, nichts gelingt sofort. Hilfe, Verständnis und Anschub sind manchmal erforderlich und viel Beharrlichkeit. All das zeigen Text und Illustration wunderbar. Pattis Lehrerin erzählt von einem weltbesten Kletterer, der früher den Ast am Kletterbaum nicht hochkam, Oma lässt Patti auch die schweren Einkäufe schleppen und Mama hängt ans Baumhaus ein Seil, an dem Patti klettern kann. Und vor den großen Ferien, und das gefällt mir besonders gut, schafft Patti es nicht bis ganz oben, sondern nur ziemlich weit. Patti ist trotzdem mit sich zufrieden, denn sie hat trainiert, geübt, war ausdauernd und ist ihrem Ziel gefolgt. Der Weg dorthin war eben auch wichtig.
Ganz ohne erhobenen Zeigefinger, erzählt das Bilderbuch eine für Kinder nachvollziehbare Geschichte, übertragbar auf viele Bereiche in deren Leben. Und der Buchtroll zeigt seinen Klimmzug, den er gerade erst gelernt hat. „Mit Kopf über der Stange.“
Info
Edith Schachinger und Dani Remen: Text und Illustration
Achse Verlag 2024