Jo & Jomoto – Das Portal nach Kinko

Jo & Jomoto – Das Portal nach Kinko

Johannes, genannt Mo, liebt Mangas. Als er im Matheunterricht mit dem neuesten Jomoto-Manga unter dem Tisch erwischt wird, gerät seine normale Welt aus den Fugen. Denn das Ersatzexemplar, das im die Schulassistentin Frau Konradi zusteckt, leuchtet in der Nacht und plötzlich klettert Jos persönlicher Superheld Jomoto aus dem Kleiderschrank, in Farbe und ziemlich menschlich. Er erklärt seinen Eltern eine halbwegs plausible Geschichte über einen Austauschschüler aus Japan und Jomoto zieht bei der Familie ein. Aber Kinko ist doch in Gefahr und Jomoto sollte zurück, um seinen Heimatort zu retten und sein Erbe anzutreten. Stattdessen ordnet er mit Superkraft und Nebel gelassen schulische Angelegenheiten und freut sich auf Bos Geburtstagsparty. Als Raku und Usagi, ein Drache und ein Kampfkaninchen, auch noch aus dem Schrank schlüpfen, wird die Lage völlig unübersichtlich. Vielleicht muss nun Jo in die Mangawelt, um dort die Welt zu retten?

Und das in Schwarzweiß! Denn die Figuren wechseln die Farben, je nachdem, ob sie in der normalen Hamburger oder der Mangawelt sind – eine der witzigen Ideen, und von denen gibt es viele. Schon das wunderbare Cover lädt ein, das erste Buch der neuen Reihe zur Hand zu nehmen. Und dann wird es in einem Rutsch gelesen und es wird auf den nächsten Band im Herbst gewartet. Denn über die unerwartete überraschende Wende muss diskutiert werden. Unterhaltsam ist auch, wie wunderbar sich der Superheld auf Jos Gymnasium zurechtfindet und sich auch noch auf die Schultage freut – und die netten Spiel- und Plaudermomente mit Jos Familie. Als auf all das, was die jugendlichen Leser:innen eher megalangweilig finden. Über den Mangaheld wird eben eine neue Perspektive auf das Alltagsleben angeboten, während Jo natürlich in der Mangawelt gegen Akujo und den Schattenkaiser kämpfen möchte. Wunderbar sind auch der Drache und das Kaninchen, die sich in Jomotos kleine sich ewig verbeugende höfliche Schwester mit ihrem Kaninchen verwandeln müssen, aber nach drei Stunden ihre eigentliche Gestalt annehmen und damit natürlich Chaos generieren.

In diesem Band dringt die Mangawelt in ein Hamburger KInderzimmer ein, umgekehrt wird ein Schüler des Marie-Curie-Gynmasiums im nächsten Band länger (?) nach Sokoku reisen, um die magische Welt aufmischen.

Wir haben auch das Habutonikku-Rezept versucht, mit Ingwer statt einer Ginsengwurzel und ohne Baldrian. Vielleicht sind wir deshalb nicht schwarzweiß mit Superkräften in einer Höhle gelandet. Ich war erleichtert, und die Buchtrolle (8 und 10) waren enttäuscht und experimentieren noch.

Die 12-jährige Buchtrollin und absoluter Mangafan hat sich zur Lektüre „herabgelassen“, obwohl sie sich eigentlich zu alt fühlt, weil sie die Manga-Illustrationen ganz „slay“ findet – und das war das Buch dann auch. Wir bestätigen.

Info
Autorin: Frauke Scheuermann
Illustrationen: Helge Vogt
Fischer Sauerländer 2025


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