helle Sterne, dunkle Nacht

helle Sterne, dunkle Nacht

Maya liebt die Sterne. Sie hat zwar vor vielem Angst wie alle Menschen, aber nicht vor der Dunkelheit. Am liebsten wäre sie Sternenforscherin, die erste Person auf dem Mars, das wärs. Als die Nachrichtensprecherin im Fernsehen einen Meteorschauer ankündigt und von „dem“ Jahrtausendereignis spricht, ist Maya nicht zu halten, sie muss mit dem Teleskop raus in den Park. Sie fragt ihre große Freundin Rabea, die nachts oft wach ist, und beide sind gespannt. Aber es ist viel zu hell im Park, sie sehen gar keine Sterne. Die Stadt leuchtet, die Sightseeing-Objekte im Park sind noch extra angestrahlt. Überall ist Licht, zuviel Licht. Dann gibt es ein Fledermausunglück, die Platane ist gestresst und der Nachtfalter ist von seiner Freundin getrennt. Sie müssen zum Stadtrand ins Dunklere und endlich gibt es: „… helle Sterne und die dunkle Nacht!“

Das wunderbare (Bilder-/Sach-)Buch liefert eine sehr nette Geschichte für die kleineren Kinder, Infos für Schulkinder und Erwachsene – auf mehreren Niveaus, sodass alle etwas für sich mitnehmen können. Die Jüngeren lassen sich Mayas Abenteuer mit den sprechenden Tieren vorlesen, die Schulkinder blättern das Buch durch und finden viele Hinweise zu den passenden Stichwörtern, durch Symbole kenntlich gemacht: Erdatmosphäre, Schichtarbeit, Fledermäuse, Bioluminessenz, Sternbilder usw. Erwachsene können vorlesen und gleich auf die Anmerkungen schielen, um dann auch gleich angemessen auf die Fragen der Kinder reagieren zu können (für mich war das hilfreich).

Lichtverschmutzung ist ein wichtiges Thema, auf das hier hingewiesen wird. Die Autorin erläutert in einem Nachwort, wie wichtig ihr ist, auf die schwerwiegenden Auswirkungen für Tiere und Menschen, auf die Gefahren der nächtlichen Beleuchtung aufmerksam zu machen. Das macht sie vorbildlich und kindgerecht. Der Text ist verständlich, auch die entsprechenden Informationen sind nicht zu schwierig. Die großformatigen Illustrationen sind eingängig und vor allem für Stadtkinder nachvollziehbar, die Sprechblasen mit Großbuchstaben sind sogar eine gute Leseübung für die Lesestarter:innen. Der Anhang, „Mayas schlaues Buch“, liefert von A bis T noch weitere Ergänzungen.

Wir wohnen in einer immer hellen Großstadt, aber nur 70 km entfernt ist der Sternenpark Westhavelland, einer der dunkelsten Orte Deutschlands. Also erst das Buch lesen und dann raus in die Nacht. Die Kinder werden sich immer an den Ausflug, die Milchstraße, die Sternschnuppen (und die Mückenstiche) erinnern.

Info
Text und Konzept: Lisa-Viktoria Niederberger
Illustrationen: Anna Horak
ACHSE Verlag 2024

Siehe auch „111 Orte für Kinder in Potsdam und Brandenburg, die man gesehen haben muss“, S. 72, Hinweis 32. (Janine Eck/Kristina Offermann)


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