Wir sind die Flut
Wird der CO2-Ausstoß nicht gebremst, steigt der Meeresspiegel weiter an, wird Hamburg einfach weggespült – bis auf die kleine Anhöhe um Krusos Bauernhof. Auf dem errichten die Klassenkamerad:innen ein Protestcamp, um auf die Klimawandel-Bedrohung hinzuweisen. Vor allem Ava nimmt sich Mahatma Gandhis Spruch „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt“ zu Herzen und wird leidenschaftliche Klimaaktivistin. Bis allerdings auch ihre Eltern und ihr bester Freund Leon mitziehen, ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten.
Was persönlicher Einsatz bewirken, wie ein gemeinsames Projekt das Gemeinschaftsgefühl stärken kann, wie die Social Media wirksamer Teil einer Umweltschutz- und Klima-Kampagne werden, das wird in Annette Mierswas Jugendroman „Wir sind die Flut“ auf hervorragende Weise, leicht les- und nachvollziehbar zusammengefasst. Von der Idee, sich überhaupt für den Umweltschutz zu engagieren, bis zu den Millionen Klicks für die passenden Youtube-Videos wird hier methodisch, Schritt für Schritt, für einen Mikrokosmos aufgezeigt, wie sich eine Protestbewegung wie Fridays for Future global entwickeln konnte. Verantwortung zu übernehmen, Veränderungen herbeizuführen, Visionen zu haben, ist den Jugendlichen hier elementar, und diese Leidenschaft schwappt auch auf die Elterngeneration über, die ihr eigenes Veränderungspotenzial schon vergessen hatte.
Es gibt ein interessantes Nachwort der Autorin, in dem sie über ihre eigenen reichlichen Aktivismus-Erfahrungen referiert, bei den Protesten gegen die Atomkraft, den Golfkrieg, das Waldsterben usw., und wie es zur Gestaltung ihrer Charaktere Ava und Kruso kam.
„Wir sind die Flut“ ist aktuelles Buch, das für alle (Jugendliche, Eltern, Lehrer:innen) und nicht nur für Weltenretter:innen relevant und lehrreich ist – mit Links zu weiteren Informationen.
Info:
Autorin: Annette Mierswa
Loewe 2020
224 Seiten