Zicken-Zeit
Ottilie, Franzi und Fritzi sind eigentlich ein gutes „Dreiziegenschwesternteam“. Als sich plötzlich die Älteste, Ottilie, seltsam verhält, ist Spionage angesagt. Was hat es mit den Handy-Chats, den Ersatzklamotten in der Schultasche und einem Ziegenbock namens Kuno auf sich? Und was bedeutet das Wort „chillen“?
Nini Alaskas Buch „Zicken-Zeit“ ist herrlich unangepasst. Ein Buch über Zicken in ihrer doppelten Bedeutung ist an sich schon klug, die Zeichnungen verstärken den hintergründigen Witz und doppelten Boden noch. Die Geschichte basiert (wie immer bei Nini Alaska) auf einem Konflikt des familiären Zusammenlebens, der aber liebevoll aufgelöst wird: Was tun die kleineren Geschwister, wenn das gewohnte Gefüge nicht mehr stimmt, weil die ältere Schwester pubertiert? Sie spionieren, versuchen zu verstehen und wollen helfen, und das funktioniert bei „Zicken“ völlig ohne Erwachsene. Die Sprache ist modern, spielerisch und variationsreich. Die Erzählerin ist die mittlere Schwester Franzi, die ihre Gedanken mit den lesenden Kindern teilt und sie so ins Geschehen einbindet. Die Illustrationen sind richtig bunt und großflächig, könnten sie über den Rand ragen, würden sie auch noch die Umgebung einfärben. Hier wird zeichnerisch geklotzt, nicht getupft, es gibt viel zu entdecken. Und was uns besonders gut gefallen hat: Zicken mit Bärten im Rock, hier bestimmt nur noch die Kleidung das Geschlecht – und wenn man sehr genau hinschaut – die Richtung der Hörner.
Info
Text und Bilder: Nini Alaska
Tulipan-Verlag 2021
Ab 5 Jahren