Familie von Stibitz auf Golddiamantenjagd
Ella (eigentlich Kriminella) findet morgens ihren Nachbarn Paul Eisig fast erfroren im Garten – um draußen zu schlafen, war es doch viel zu kalt. Aber ins Haus kann der Polizist ja nicht, denn dort spukt es. Geister hinterlassen kleine Fußspuren, es knarrt und keucht nachts und er traut sich einfach nicht in sein Bett. Ella geht beherzt auf Entdeckungsreise und entdeckt nicht nur tatsächlich Gespenstisches, sondern auch auf Paul Eisigs Nachtisch Erstaunliches: den aus dem Museum der königlichen Hauptstadt gestohlenen und verloren geglaubten goldenen Diamanten. Ella beschließt sofort, sich das wertvolle Stück anzueignen und schmiedet einen äußerst waghalsigen Plan. Aber plötzlich ist nicht nur der Diamant verschwunden – und Ella war es nicht -, sondern auch Paul Eisig. Was, wenn er vom Geist entführt wurde?
Sehnsüchtig von den Kindern erwartet und wieder richtig gut: die Familie von Stibitz bei ihrem unlauteren Tun. Der vierte Band für Leseanfänger:innen oder zum Vorlesen ist dieses Mal nicht nur wie immer aberwitzig und absurd, sondern auch (nicht zu) gruselig. Denn wo Gespenster Fußspuren hinterlassen, wissen Ella und Ture nicht, ob da nicht auch gefährliche Werwölfe im Dunkeln herumschleichen. Ein bisschen Olsenbande, denn es braucht immer einen guten Plan und viel Equipment, ein bisschen LasseMaja, viel liebevolle Unterstützung der stibitzenden Familie und sogar Liebe für die Einsamen. Die Autoren hatten viel Spaß beim Ersinnen der Geschichte und der überträgt sich auf die Lesenden. Einen kleinen Spassvorteil haben hier allerdings die Kenner:innen des dritten Bandes (Die Ganoven-Omi), denn dort ist der Diamant schon abhanden gekommen. Die Geschichte ist frech, hat ein überraschendes Ende (Spoileralarm: in der königlichen Hauptstadt schwirren nun die Fliegen) und ist einfach wieder eine wundervolle Abwechslung im Wust der Zielgruppen-Lektüre.
Info:
Autoren: Anders Sparring, Per Gustavsson
Übersetzt aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger
Hanser, 2021
Ab 5 Jahren