Leah Johnson: You should see me in a crown

Leah Johnson: You should see me in a crown

Liz Lighty – groß, Schwarz und lesbisch – versucht alles, um in der Schule nicht aufzufallen und es still durch die Highschool zu schaffen, damit sie an ihrem Traum-College Medizin studieren kann. Doch trotz ihrer ausgezeichneten Noten, den außerschulischen Aktivitäten und der gemeinnützigen Arbeit, bekommt sie das Stipendium nicht, das sie für das Studium so dringend braucht. Die einzige Möglichkeit, doch noch schnell an das Geld zu kommen, scheint Ballkönigin beim kommenden Abschlussball zu werden, denn die Gewinnerin bekommt stolze 10.000 Dollar. Liz muss also über ihren Schatten springen und ihre extrovertierte Seite entdecken. Was die ganze Sache außerdem noch verkompliziert, ist, dass eine ihrer Konkurrentinnen so unglaublich süß ist, dass Liz sich schnurstracks in sie verliebt.

„You should see me in a crown“ von Leah Johnson ist eine richtige Feel-Good-Komödie, im Stil der 90er-Jahre Rom-Coms, gemischt mit einer Prise 2020. Das Buch strotzt vor Promposals (der deutschen Leser*innenschaft vielleicht nicht ganz geläufig: Prom + Proposal = Ballantrag), Social-Media-Geläster, Beste-Freundinnen/Feindinnen-Fight, Eifersucht, selbstgenähten Ballkleidern und und und, aber auch vor Ausgrenzung, Rassismus, Homophobie, einer toten Mutter und Outing durch die Erzfeindin. Und im Mittelpunkt des ganzen Tohuwabohus steht Liz, die uns die ganze Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Und das ist das Schöne an dem Buch: Liz observiert und kommentiert mit Witz und Ironie und ihre Verliebtheit und damit einhergehende Unsicherheit ist so schön realitätsnah. Zwischen den Zeilen können die Leser*innen aber auch Liz Angst und ihren verinnerlichten Selbsthass des Andersseins in einer meist weißen, wohlhabenden Kleinstadt erkennen, in der sie sich nie wirklich dazugehörig gefühlt hat. Es ist herzerwärmend zu lesen, wie Liz sich in den sechs Wochen vor der Wahl immer mehr selbst findet, ihren eigenen Entscheidungen vertraut und auch mal Paroli bietet. Sie beginnt zu verstehen, dass nur weil es in Campbell noch keinen Platz für sie gibt – lesbisch und Schwarz -, das nicht bedeutet, dass sie diesen Platz für sich und alle anderen, die sich unsichtbar fühlen, nicht einfach schaffen kann.

Momentan gibt es das Buch noch nicht in deutscher Übersetzung, aber die englische Sprache ist leicht verständlich und Oberschulniveau reicht aus!

Info:
Leah Johnson: You should see me in a crown
Publisher: Scholastic, Inc., 2020
336 Seiten
Ab 14 Jahren und alle älteren Leser*innen


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert