Das Vermächtnis der besonderen Kinder (Die besonderen Kinder, Band 5)
Das fünfte Buch der Serie über Miss Peregrine’s besondere Kinder beginnt dort, wo das letzte aufgehört hat. Jacob hat Noor befreit und beide werden von den Clans durch Chinatown gejagt. Sie retten sich mithilfe Bronwyns und Hughs durch eine Zeitschleife nach Devil’s Acre, um in Ruhe weitere Informationen über die Prophezeiung zu sammeln und nach dem ganzen Stress ein bisschen auszuspannen. Daraus wird natürlich nichts: Miss Peregrine bricht zu einer Ymbrynen-Konferenz auf, die den Krieg verhindern soll. Die Wights sind aus dem Gefängnis ausgebrochen, um ihren Anführer Caul aus der kollabierten Zeitschleife zu holen, nicht weniger als die Weltherrschaft ist ihr Ziel. Wer also ist die geheimnisvolle V, von der so Vieles abhängt?
Superheld:innen mit seltsamen Kräften geraten in gefährliche Situationen, das ist nichts Außergewöhnliches. Die „besonderen“ Fähigkeiten der Kinder sind es allerdings schon. Jacob kann die Hollowgast-Monster sehen und beherrschen, Noor ist Lichtesserin, in Hughs Magen leben Bienen, die – ausgeschwärmt – unangenehm stechen können, und Fiona beherrscht das Wachstum von Pflanzen. Millard – nun, Millard ist unsichtbar, wenn er keine Kleider trägt, was natürlich immer wieder zu kuriosen Streits zwischen den Kindern führt. Denn meistens ist er also nackt und wer will schon mit einem Nackten am Esstisch sitzen, auf dem Sofa lümmeln oder in den Kampf ziehen. In Band fünf „Das Vermächtnis der besonderen Kinder“ hat Ransom Riggs vielleicht ein paar dramatische Momente zu viel eingebaut. Die Kinder springen von Zeitschleife zu Zeitschleife, von tödlicher Gefahr zu drohendem Unheil und der rote Faden verzweigt sich in ganze Fadenspiele. Spannend ist das Buch aber allemal, wir wollen ja auch wissen, wie es weitergeht, und der fiese Cliffhanger lässt auf mehr Bände hoffen. Wer die Reihe noch nicht kennt, hat noch eine Lese- und vor allem Schauvergnügen vor sich, denn nicht nur die Kinder sind besonders. Ransom Riggs ist fanatischer Sammler alter, gruseliger Postkartenporträts, die die Kapitel ergänzen und an denen sich die Bücher entlanghangeln. Für nahezu jede Person gibt es eine Fotografie in Sepia, mit unfassbaren Details – vielleicht existieren die Kinder ja doch?
Info
Autor: Ransom Riggs
Übersetzerin: Silvia Kinkel
Verlag: Knaur HC 2020
384 Seiten
Der erste Band „Die Insel der besonderen Kinder“ ist auch von Tim Burton verfilmt.