Die kleine Elster Elsa: Viktor in Not! Die kleine Elster Elsa: „Aber ich bin doch ein Krokodil“

Die kleine Elster Elsa: Viktor in Not!  Die kleine Elster Elsa: „Aber ich bin doch ein Krokodil“

Elsa und Viktor haben eine richtig gute Idee. Auf riesigen Blättern sausen sie „stehend wir ein Surfer und sitzend wie ein Rodler“ den Hügel am Schatzsee hinunter und gleiten mit den Freunden auf den überfluteten Wiesen ins Wasser. Als Viktor das Gleichgewicht verliert und sich den Flügel bricht, müssen die Tiere sich etwas überlegen, denn Viktor soll ja wieder fliegen können. Wie schön, dass gerade die Kleinste eine Meisterin im Klebespinnfadenspinnen ist.

Hanna Trunk hat eine schlüssige Geschichte verfasst, die auch für die jüngsten Leser:innen nachvollziehbar ist. Es wird getobt, es gibt Tränen, Trost wird gespendet und am Ende wird alles wieder gut. Der Autorin geht es um Freundschaft, um Gemeinschaft und darum, wie jede(r) seinen Fähigkeiten entsprechend etwas beitragen kann. Hier ist es die kleine Spinne, die bisher ungesehen und einsam am Schatzsee gelebt hat, und die nun gebraucht und vor allem von allen größeren Tieren endlich „zumindest meistens“ wahrgenommen wird. Vielleicht findet sie Freunde.

Im zweiten Bilderbuch von Hanna Trunk geht es wieder um die kleine Elster Elsa, die eigentlich wild und ungestüm ist, aber auch kleiner als z. B. – ein Nilpferd. Sie träumt sich nach Afrika in ein Wasserloch, wo sie dem Nilpferd zu dessen Verwunderung erklärt, dass sie ein Riesenkrokodil sei und ziemlich gefährlich. Als der neue Freund der Elster erklärt, wie gut sie es hat, mit ihren Flügeln, mit ihrem spitzen Schnabel, der Kokosnüsse knacken und Löcher graben kann, besinnt sie sich und akzeptiert sich gerne, wie sie ist. Sogar die Kleinsten verstehen, dass hier ein Tier menschliches Verhalten zeigt. Sie finden sich wieder und erkennen vielleicht ihre eigene Stärke, dass eben auch sie, wie die Elster, sehr viel Potenzial mitbringen.

Fabeln sind die beiden Bücher trotzdem nicht. Zu umgangssprachlich ist der Text, zu gewollt modern: „Super duper“ funktioniert hier eben nicht. Die Zeichnungen sind schnell, schwungvoll, im Cartoon-Stil und haben mich an die Diddl-Maus erinnert und damit lange zögern lassen, die Bücher überhaupt in die Hand zu nehmen. Aber das ist mein Problem. Die Kinder fanden die Kleine Elster gut und haben sich die Bücher mehrfach vorlesen lassen, geben aber eindeutig dem gebrochenen Flügel vor dem Riesenkrokodil den Vorzug.

Info
Autorin: Hanna Trunk
Illustrationen Marion Schickert
Edition trunk 2019, 1. Auflage Viktor in Not; 2. Auflage „Aber ich bin doch ein Krokodil“


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert