Mein haariger Tag

Mein haariger Tag

Malie hat einen miesen Tag, gleich nach dem Erwachen sind ihre Locken wilder als je zuvor. Am besten kriecht sie ins Bett zurück und wartet auf bessere Tage. Aber Mama schickt sie zum Einkaufen, und das, wo es windig ist und regnet: Jetzt werden die blo(e/n)den Locken auch noch kraus! Ihre Haare reißen in der Bäckerei die Cupcakes herunter, Vögel wollen nisten und sogar ein Schaf sucht Zuflucht. Da kommt sie an einem Friseur-Salon vorbei …

Die Rezensentin – mit 365 Bad Hair Days im Jahr – fand den Titel sofort ansprechend. Endlich einmal ein Buch, das sich lässig einem Problem besonderer Kinder annimmt. Die Sprache der Icherzählerin ist modern, ungezwungen und frei. So wie ihr haariges Abenteuer immer extremer wird und das Mädchen mehr und mehr übertreibt, wachsen auch ihre Haare ins Unermessliche bis sie zum Finale zwei Bilderbuchseiten einnehmen. Das ist ziemlich witzig und die Illustrationen sind hübsch anzusehen. Und die Botschaft ist auch klar: sich selbst mit seinen Besonderheiten zu akzeptieren, schließlich ist ein Kind mit haarigen Schwierigkeiten nicht alleine, wird vielleicht sogar wegen seines Schopfs beneidet. Denn Dinge, wenn sie von außen betrachtet werden, lassen ja alternative Sichtweisen zu.

Ein Buch für Kinder mit „krausen Haaren und krausem Sinn“, für alle anderen Lesenden sind Bücher mit üblicheren Inhalten vermutlich interessanter.

Info
Text und Illustrationen: Nathalie Dion, Übersetzung Anne Brauner
Verlag Freies Geistesleben 2022


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