Frauen, an die ich nachts denke

Frauen, an die ich nachts denke

Mia ist Anfang 40, hat weder Kinder noch Mann. Ihren Beruf hat sie erst einmal aufgegeben, um als Schriftstellerin durchzustarten. Dennoch hinterfragt sie ihr Leben ständig: Sollte ihr Leben nicht längst in geordneten Bahnen verlaufen? Jetzt noch Schriftstellerin zu werden, ist das nicht viel zu spät?

Antworten sucht Mia bei ihren Nachfrauen – historische Frauenfiguren, deren Leben auch nicht so gerade verlief. Karen Blixen zum Beispiel, deren Leben in Afrika oft härter war, als ihr „Jenseits von Afrika“ vermuten lässt, und die sogar erst mit 46 zu schreiben anfing. Aber auch mit mir weniger bekannten Frauen wie der Forschungsreisende Nellie Bly, der Schriftstellerin Shōnagon und den Künstlerinnen wie Sofonisba Anguissola, Lavinia Fontana und Aremtisia Gentilieschi hält Mia Zwiesprache. Es ist nie zu spät!, lernt Mia letztendlich.

Mia Kankimäkis „Frauen, an die ich nachts denke“ hatte definitiv meine Neugier geweckt und den Anfang über Karen Blixen habe ich schnell und interessiert durchgelesen. Doch schon bald kamen Zweifel auf, die Zitate wirkten sehr selektiv, passten einfach zu gut auf Mias Situation. Das Bild der beschriebenen Nachfrauen scheint einseitig und unreflektiert und ich fühlte mich mehr und mehr beschwindelt. Mit den weiteren Frauen konnte ich ein bisschen mehr angfangen, die Geschichten der Reisenden und der Künstlerinnen haben mich schon fasziniert.

Empfehlen möchte ich das Buch zwar nicht, aber ich freue mich, dass ich so die beachtenswerten historischen Frauenfiguren kennenlernen konnte.

Info:
Mia Kankimäki
Frauen, an die ich nachts denke Auf den Spuren meiner Heldinnen
Aus dem Finnischen von Stefan Moster
Originaltitel: Naiset joita ajattelen öisin
btw, 560 Seiten
2022


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert