Der Feen-Atlas: Feen, Elfen & Kobolde aus aller Welt

Der Feen-Atlas: Feen, Elfen & Kobolde aus aller Welt

Wer hat nicht schon gehofft, einer Fee zu begegnen, die drei Wünsche erfüllt? Derzeit ist auch die Streamingwelt voller Feen, Elfen und Kobolde, Märchen füllen in Krisenzeiten, so scheint es, manch emotionale Lücke. Dieses allumfassende „Sachbuch“ und Nachschlagewerk zur zauberischen Spezies ist also thematisch en vogue und für alle Altersgruppen informativ, richtet sich aber natürlich eher an Grundschulkinder. Als Feen-Atlas angekündigt, werden die Kontinente nacheinander vorgestellt, und die zahlreichen Wesen, die sich speziell dort tummeln. In Europa locken die Pixies aus Cornwall Wander:innen, während die Haltijas in den finnischen Wäldern als Naturschützer agieren und die Wilas nachts in osteuropäischen Waldlichtungen tanzen. Besonders spannend sind die Seiten über Asien, wo sich viele heimtückische Geister verstecken, z. B. der schöne Tamawo, der in einer Parallelwelt lebt, aber eine menschliche Braut sucht, oder der „boshafte“ Moksin Tongbob, der sich in hölzernen Dingen versteckt und in Häuser schleicht, um dort schreckliche Krankheiten zu verbreiten. Ergänzt wird das unterhaltsame Buch um nützliche Informationen zum Feenreich, jeweils in Doppelseiten: Eine „Kleine Feenkunde“ hilft uns, die Wesen und ihre Fähigkeiten zu verstehen (Zauberkraft, Verwandlung usw.). Wir erfahren, wie wir uns verhalten sollen, wenn wir Feen begegnen – die meisten sind zwar freundlich, aber … Zu Feensichtungen gibt es ein weiteres Kapitel: So verkündeten in Cottingley zwei Cousinen in den 1920er-Jahren wie Alfred Horne 1956 Feen entdeckt zu haben. Seeigel sind eigentlich Feenbrote und Teufelchen, Geistwesen, Gnomen oder Irrlichter gehören in die Kategorie. Geheimnisse werden entschlüsselt und es wird aufgezeigt, wie wir seit Urzeiten mit den Feenvölkern kooperieren.

Höchst angenehm sind die Illustrationen zu den Texten, die eben nicht kleine Mädchen mit Blumenhut und Glitzertutu zeigen. Geradezu lustvoll wird im Buch auch auf die düstere, „furchteinflößende“ Seite abgezielt, Wesen mit Hörnern, spitzen Zähnen oder Monster finden sich neben den wichtelartigen Gestalten mit Schmetterlingsflügeln.

Wir haben uns gemeinsam mit Vergnügen durchgeblättert und die Seeigel von der Küste noch mal genauer angeschaut. Der Feenatlas ist ein generationenübergreifendes Buch zum Stöbern für herbstliche Stunden unter dicken Wolldecken.

Wusstet ihr, dass manche Feen nach hinten zeigende Füße haben, um Fußspuren zu hinterlassen, die in die falsche Richtung führen und die Menschen vom Wege abbringen?

Info
Autorin: Anna Claybourne
Illustrationen: Miren Asiain Lora
Übersetzung: Frederik Kugler
Laurence King Verlag 2022


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