Die letzten Ninjas und der Juwelenraub

Die letzten Ninjas und der Juwelenraub

Joshs Freizeitbeschäftigung war bisher, sich allein in der alten Kampfkunst der Japaner zu üben. Bis er eines Tages, mehr zufällig, auf drei weitere Kinder trifft: die hyperaktive Toni, die jeden Tag einen anderen Hund ausführt, schnell denkt und rennt, Luis der zwar blind ist, aber dessen Sinne supersensibel reagieren, und Emil, Luis Führer und soziophober Computer-Nerd. Als bei dem alteingesessenen Juwelier Goldmann eingebrochen wird und auch ein goldener Hunde-Anhänger fehlt, auf den Toni schon lange ein Auge geworfen hat, fangen die vier „Freakfreunde“ zu ermitteln an. Und jede/r der Ninjas kann seine besonderen Fähigkeiten einbringen, um den Täter zu überführen.

Interessante Wendungen, schräge Gestalten, spannende Situationen: Das Buch hat alles, was ein guter Kinderkrimi haben sollte. Das Besondere an dem Buch ist aber, dass die Figuren ungewöhnlich sind, jede Person hat ein Alleinstellungsmerkmal, das sich bei Durchschnittstypen so nicht findet. Das ist sehr modern, korrekt, und wird angenehm unspektakulär verwoben. Die ermittelnden Kinder sind ja nicht frei von Einschränkungen, aber gemeinsam stellen sie sich den Herausforderungen, überwinden Hindernisse und lernen, sich gegenseitig mit ihren Besonderheiten wertzuschätzen. Auch ihre familiären Verhältnisse, die nicht immer einfach sind, werden bewertet, ohne zu viel Raum einzunehmen. Josh erzählt aus der Ichperspektive, flapsig, einfühlsam, kritisch. Unterhaltsam sind auch Tonis schriftliche Randbemerkungen, die Joshs Aufzeichnungen kommentieren. Sie gendert, ergänzt, stellt richtig, gibt ihre persönlichen Eindrücke wieder.

Die Kapitel werden überschrieben mit den japanischen Zahlen, schließlich lösen Ninjas den Fall. Wer wissen will, wo er/sie beim Lesen steht, kann dann vorne auf der Tabelle nachschauen und/oder die Zahlen bis 23 nachzeichnen. Zurückhaltend sind auch Regina Kehns Illustrationen, die deshalb so wirkungsvoll sind, weil sie mit wenigen Strichen die Situationen witzig ergänzen. Die „letzten Ninjas“ sind ein wunderbarer Einstieg in eine neue Buchreihe. Hingewiesen wird in diesem ersten Band schon auf einen Freizeitpark. Die Recherche ergibt: Vermutlich wird das ein neuer Fall für die Ninjas. Wir warten gerne, sind neugierig und freuen uns.

Info:
Autorin: Astrid Frank
Mit Bildern von Regina Kehn
Verlag Urachhaus 2022


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