Barbie

Barbie

Das Leben in Barbieland ist perfekt, Spaß ohne Ende: ewiger Tanz, ewiger Gesang und ewiger Mädelsabend. Auf hohem intellektuellen Niveau natürlich, denn neben Stereotyp-Barbie leben da ja auch Präsidentin-, Physikerin-, Journalistin-, Richterin- und unzählige andere -Barbies mit wichtigen Posten in rosa Häusern. Bis plötzlich Stereotyp-Barbie ausschert, denn Todesgedanken, Cellulite und Sandalen mit Weichbettung kündigen sich an. Sie bricht mit Beach-Ken in die reale Welt auf, um herauszufinden, wer da ihre formelhaften Gedanken stört.

Dass der Film rosa würde, war zu erwarten, die Sternchen im Internet rieseln ja fröhlich. Die Schauspieler:innen sind gutgelaunt (Ryan Gosling ist ein perfekter Ken), die Ausstattung ist überbordend, eine kleine Story gibt es auch. Letztere gibt allerdings nur den roten Faden für sehr viel Equipment. Wobei der Film zwar Barbie heißt, aber auch Ken eine Selbstfindung durchläuft, denn als barer Sidekick, der nicht wiedergeliebt wird, muss er seinen Weg noch finden. Vielleicht im nächsten Film? Klar gibt es Seitenhiebchen, spitze Bemerkungen, witzige Momente und viel Gelegenheit für fröhliches Grinsen. Sogar Kritik am Modell Barbie wird geübt – schließlich ist die Regisseurin eine Feministin. Allerdings wird die Kritik über Umwege ad absurdum geführt, denn die Kritikerin im Film trägt am Ende Locken, Kleid und Haarspängchen, die Plastik-Welt holt jede. Während nur eine, Stereotyp-Barbie, Vorsicht Spoiler: ein Leben in der Realwelt führen wird, als Individuum mit Birkenstock und Vagina.

Und so bleibt unter dem Strich für mich ein unterhaltsamer, abendfüllender Werbeclip für Puppenmamas jeder Generation, mit viel Lust am Konsum und Klischee.

Die Siebenjährige hat aber nach der ätzenden Kritik ihrer großen Schwester gepiepst: Aber die Musik war echt gut.

Info
Regie: Greta Gerwig
Produktion: Margot Robbie, Tom Ackerley, Robbie Brenner, David Heyman u.a.
Drehbuch: Greta Gerwig, Noah Baumbach
Schauspieler:innen: Margot Robbie, Ryan Gosling, Will Ferrell, America Ferrera u.a.
Musik: Mark Ronson, Andrew Wyatt
USA 2023
FSK 6


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert