Game Show – Das Versprechen von Glück
London nach der Apocalypse, 2127. Cass wird immer wieder von Flashbacks geplagt, die nicht ihre eigenen sind, sondern durch ihre verstorbene Mutter eingepflanzt wurden. Immer wieder wird Cass also getriggert, denn von deren Erinnerungen erhofft sich der Widerstand verwertbare Informationen, um die Rebellion zu befeuern. Das teuflische System mit den vielen jugendlichen Opfern, auf denen das perfide Game-Show-Prinzip basiert, muss weg. Wer allerdings auf welcher Seite spielt, ist nicht immer klar zu durchblicken, und der falschen Person zu vertrauen, kann tödlich enden.
Der zweite abschließende Band der dystopischen Sci-Fi-Geschichte ist wieder superspannend. Da die Lesenden nach den ersten Sätzen nicht mehr werden aufhören können, ist es sinnvoll mit viel Zeit nach hinten zu starten. Es schadet auch nicht, sich Band 1 noch einmal vorzunehmen. Zumal der interessante, aber auch schnelle Plot so vorangetrieben wird, dass mit dem plötzlichen Ende nochmal zurückgeblättert werden muss. Doppelidentitäten, Namensänderungen, Funktionswechsel, wer war früher genau wer? Die Lektüre fordert zum Mit- und Durchdenken auf, was ja auch seinen Reiz hat. Die Zielgruppe sollten allerdings ältere Jugendliche sein, das Buch liefert reichlich brutale und blutige Szenen, die sich zwar stimmig aus den Kämpfen ergeben, aber so viele aufgeschlitzte Kehlen hätten es dann doch nicht sein müssen. Das Setting ist wunderbar (vor allem in Londons alten Tube-Tunneln), die Liebesgeschichte ist schlüssig, die Geschichte ist (leider) stringent auserzählt. Einen Band drei wird es wohl nicht geben, es sei denn als Prequel.
So wie gerade im Kino das Prequel zu den thematisch nahen Humger Games läuft.
Info
Autorin: Franzi Kopka
Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag/Sauerländer 2023