Die Chaosschwestern und Pinguin Paul

Die Chaosschwestern und Pinguin Paul

Livi muss einfach im Krankenhaus vertauscht worden sein, sie ist zu normal für die Martini-Familie, aber sie kann wenigstens den Überblick behalten. Kenny spricht mit ihrem unsichtbaren Silberfischchen Sashimi, Tessa macht alle wahnsinnig, weil sie als zukünftige Influencerin zwanghaft ihre Fangemeinde über ihren Beauty-Blog informiert, Malea hält sich für eine Superspionin, beobachtet aber vor allem die Nachbarn. Vier Schwestern mit vielen Differenzen, Diskrepanzen und Charakterunterschieden, denen plötzlich ein tanzender Pinguin zuläuft. Der muss doch zurück in den Zoo? Zumal Paul ziemlich fischig duftet und ständig hungrig ist. Aber auch ein finsteres Magier-Pärchen ist hinter dem Pinguin her, sie wollen mit ihm in Las Vegas ihre Show optimieren, tanzende Tiere kommen in Übersee schließlich an. Ein Wettlauf um Paul beginnt, der die Schwestern ins größte Gefahr bringt.

Buchtroll 2 (9 Jahre) liebt die Fünf-Freunde-Filme. Dass wieder Mike Marzuk Regie geführt hat, reicht ihm als Empfehlung. Schlimm nur, dass es hier um vier Schwestern geht, schließlich hat er selber drei. Die wiederum fanden vor allem diese Konstellation interessant, denn sehr unterschiedliche Vorlieben sind schließlich Teil ihres Schwesternlebens.

Dann folgt ein Kinderkrimi mit bewährten Mustern, der allerdings ein bisschen braucht, bis er Spannungsfahrt aufnimmt. Nett ist der tollpatschige Vater, der lieber Cornelius gerufen werden möchte, lustig ist die überdrehte Nachbarschaftskonkurrenz, sind die Besonderheiten der Mädchen. Immer niedlich watschelt und entwischt natürlich der Pinguin und hinterlässt mehr Chaos als alle Schwestern. Die Bösewichte Marc und Mary sind dusslig genug, Tollpatsch und Keife, um die Kinder nicht das Fürchten zu lehren, werden aber um einen Sidekick ergänzt, der weniger Skrupel hat. Und plötzlich ist der Film keine Empfehlung mehr für ganz Kleine, die sicher den Pinguin geliebt hätten – der eigentlich Chester heißt und nur selten durch eine Animation gedoubelt wurde. Viel Raum für die Entwicklung der Figuren gibt es nicht, dafür umso mehr für Tierwohl und Zoo-Feeling. Uns hat der Film zwar Spaß gemacht, ein bisschen mehr Spirit hätte aber auch nicht geschadet.

Info
Regie: Mike Marzuk
Darstellerinnen: Lilit Serger, Momo Beier, Cara Vondey, Rona Regjepi
DCM Movies 202
4

Nach einer Buchreihe „Die Chaosschwestern“ von Dagmar H. Mueller



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