Vertrauen und Mut kennen sich gut

Vertrauen und Mut kennen sich gut

Und es geht um noch viel mehr Gefühle und Emotionen – und deren bildhafte Umsetzung.

Kein Wunder sind gerade Furcht und Neugier miteinander befreundet. Denn dort, wo Furcht sich versteckt, unter dem Schrank oder in einer Dose, erwartet Neugier eher wunderbare Schätze. Und Neugier hört gerne zu, wenn Furcht von seinen Befürchtungen erzählt, gefährlich ist es draußen, „schrecklich oder bestenfalls immer noch beunruhigend“. Da wimmelt es nur so vor Ungeheuern, Viren, Außerirdischen, Tornados und durchgedrehten Robotern. Neugier ist begeistert und würde gerne sofort zu dieserart Abenteuern aufbrechen. Geduld ist Gärtner:in, wer selbst einen Garten hat, weiß warum, auf Gutes muss oft laaaange gewartet werden. Und Geduld steht inmitten der leuchtend roten Erdbeeren und in der Küche bei ihren Marmeladengläsern. Sie kocht ein und ein, und durch das geöffnete Fenster strömt der Duft in die Welt, wo schon viele andere Gefühle beim Picknicken sind. Die Brüder Mut und Vertrauen bauen aufeinander, mutig zu sein, fällt eben leichter, wenn da jemand ist, der einem „Halt und Stütze gibt“.

Aber auch die negativen Gefühle sehen eigentlich allerliebst aus. Minderwertigkeit, so sanftmütig und feinfühlig, hat sich in einer Tonne wunderschön eingerichtet und träumt von Orten, wo sie akzeptiert wird. Schade, dass sie sich nicht selbst als wertvoll empfindet. Ein wirklich fieses Gefühl ist allerdings die Bosheit, verkleidet und mit vergifteten Äpfeln im Korb und einer Nadel in der Tasche, wartet sie darauf, zustechen zu können. Vor allem die guten Gefühle möchte sie verunsichern, umkehren und zerstören. Was ist doch fröhliches Lachen für ein widerliches Geräusch. Dankbar kann sein, wer sich gegen die Bosheit zur Wehr setzen kann.

In diesem besonderen Bilderbuch erfahren Kinder (ab erstes Grundschulalter) und Erwachsene viel über Gefühle, auf eine ganz neue und vergnügliche Weise. Die Zeichnungen sind witzig, es gibt viel zu entdecken, die Gefühle erinnern ein freundliche Trolle oder Bärchen. Die Textsprache ist ausgefeilt (deshalb ist es kein Vorlesebuch für die Kleinsten), unterhaltsam, ein bisschen ironisch, aber immer verständnisvoll. Es werden viele Gefühle vorgestellt, zueinander ins Verhältnis gesetzt, Verbindungen gesucht und gefunden. Ein Buch für alle Lesenden, die etwas über sich erfahren wollen und mit ihren Kindern in den Dialog gehen möchten.

Info
Autorin: Tina Oziewicz
Illustrationen: Aleksandra Zajac
Übersetzung aus dem Polnischen: Thomas Weiler
Knesebeck 2023


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