Gearbreaker: Wir haben die Götter selbst erschaffen

Gearbreaker: Wir haben die Götter selbst erschaffen

Sona Steelcrest ist eine Göttin in einem 55 Meter hohen Windup. Ein Mädchen aus den Randgebieten, von einem grausamen Gondolia zum Cyborg umgelenkt und ausgebildet zur Pilotin, um in den aufständischen Badlands Widerstände zu brechen. Eris ist eine Rebellin, Gearbreakerin, spezialisiert darauf, Windups von innen kampfunfähig zu machen, tote Pilot:innen inklusive. Beide begegnen sich als erbitterte Todfeindinnen, bis beide feststellen: Sie wollen beide das Gleiche, Rache und Gerechtigkeit. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, Gondolia soll fallen.

Ein Windup ist ein erstaunliches Gebilde, tatsächlich göttergleich in den Augen der Beherrschten: gebäudehoch, glänzend, stark. Und so ist auch dieser Debütroman erstaunlich anders. Sci-Fi mit viel Atmosphäre, mit Maschinen und Menschen, mal hell leuchtend, mal dunkel dreckig. Das Buch ist wie ein Manga im Fließtext, lustvoll blutig und brutal: Es wird geschlagen, zugestochen, getötet, es werden Gliedmaßen abgetrennt, die noch bluten oder längst verdrahtet waren. Den Jugendlichen (und mir) gefällt das Buch, hier sind auch mal Frauen die tabulos kämpfenden Akteurinnen. Der Text fließt schnell, ist jugendsprachlich und die Aktionen sind atemberaubend. Die freundschaftlichen oder geschwisterlichen Beziehungen im Partisanencamp bieten den Lesenden auch mal Ruhepausen und immer wieder eine kurze Erholung von Kampf und Zerstörung. Eine vorsichtige Annäherung der beiden Kontrahentinnen bis zur Verliebtheit ist überzeugend und erfordert eine Weiterentwicklung der Geschichte. Der zweite Band der Dilogie „Godslayer“ ist im Dezember erschienen.

Info
Autorin: Zoe Hana Mikuta
Übersetzerin: Katrin Aust
CROCU Verlag 2023


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