Die Laternenträger
Aquila ist Rom ein treuer Legionär in Britannien. Als das krisengeschüttelte Rom allerdings seinen Truppen zurückholt, erkennt Aquila, dass er sich Britannien und seiner Familie mehr verpflichtet fühlt. Er entzündet noch einmal die Leuchtfeuer von Rutupiae, sieht die Schiffe ablegen – und desertiert. Auf dem Hof seiner Familie angekommen, gerät er in einen Überfall der Sachsen und der Krieger verliert plötzlich alles, was er liebte und seinem Leben Sinn gab. Nun ist einzig Rache sein Ziel.
Mit 18 Soldat, dann Sklave, dann wieder Soldat, Ehemann und Vater: Rosemary Sutcliffs Historie „Die Laternenträger“ erzählt anhand eines einzelnen Mannes, ihres Helden Aquila, vom Kampf um die Vorherrschaft in Großbritannien bis zu einer vorläufigen Befriedung. Der Plot ist spannend, die Charaktere sind differenziert und sehr fein ausgestaltet, sind Persönlichkeiten, agieren plausibel. Das Setting ist wundervoll, die Schriftform ist literatursprachlich. Zudem ist die Autorin bekannt für ihre historische Fachkompetenz und die Anreicherung ihrer Bücher durch stimmige Details und kleine nebensächliche Szenen, die die Handlung zusätzlich verdichten. Und ganz nebenbei erfährt der/die Lesende einiges über Britanniens frühe Geschichte und könnte dann sogar mit Rosemary Sutcliffs wunderbarer Trilogie über König Artus fortfahren.
Das Buch, das schon 1959 erschien, ist ein Lesegenuss für alle Alterstufen. Für „Die Laternenträger“ wurde Rosemary Sutcliff zurecht mit der „Carnegie Medal“, dem wichtigsten Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Wiederaufgelegt wurde es nun 2020 in einer limitierten, bibliophilen Neuausgabe vom Verlag Freies Geistesleben – mit einem wunderschönen Cover.
Info:
Rosemary Sutcliff
Illustriert von Daniel Seex
Übersetzt von Astrid von dem Borne
Verlag Freies Geistesleben 2020, 310 Seiten
imitierte, bibliophile Neuausgabe
Ab 11 Jahren