Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut

Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut

Dekas Schicksal scheint besiegelt, als ihr Bult beim Ritual der Reinheit plötzlich golden fließt, statt rot. Sie ist ein Dämon, eine Alaki, das meistgehasste und gefürchtete Wesen Oteras. Selbst ihr Vater zieht sofort das Schwert gegen sie, ihr Leben scheint verwirkt. Doch dann bekommt sie Hilfe von der mysteriösen Weißhand, die – auf Dekret des Kaisers – eine Alaki-Armee zusammenstellt, um gegen die gefährlichen Todesrufer in den Krieg zu ziehen. Deka scheint ihre Bestimmung gefunden zu haben: Sie ist stärker, schneller und besser als alle anderen Rekrutinnen und sie kann Todesrufer aufspüren. Doch schnell merkt Deka, dass mit Weißhand etwas nicht stimmt und auch der Kampf gegen die Todesrufer kommt ihr falsch vor. Doch warum nur?

Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut sah so interessant aus. Die Geschichte um Deka und das schreckliche Otera hat definitiv Potential und die Idee ist spannend und ambitioniert. Die Themen Rassismus, Ausgrenzung, Geschlechterdiskriminierung, Emanzipation sind hochaktuelle und wichtige Themen, von denen ich gern mehr in Jugendbüchern lesen würde. Daher hatte ich mich auf Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut sehr gefreut, wurde es vom Verlag sehr – jetzt würde ich sagen – reißerisch beworben. Leider kann ich das Buch nicht empfehlen. Beim Lesen spürt man, dass die Autorin an die realitätsferne Welt, die sie malt, selbst nicht glaubt, und so auch keine Message überbringen kann. Deka ist eigentlich eine spannende Figur, die sich auch weiterentwickelt, leider steht sie sich selbst immer wieder im Weg; gern möchte man sie schütteln und ihr Freund und Feind zeigen. Auch das große – so unvorsehbare Ende – hinkt: Die Guten, die zwischendurch doch die Bösen waren, entpuppen sich wieder als die Guten, die alles (Folterei, Totschlag, Genozid) nur zur Verschleierung taten, damit die wirklich Bösen nichts mitbekommen. Da hörte die eh schon dürftige Geschichte für mich komplett auf Sinn zu ergeben und Buch 2 und 3 werde ich geflissentlich ignorieren.

Info:
Namina Forna: Die Göttinnen von Otera – Golden wie Blut
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Bea Reiter
Loewe Verlag, 2020
512 Seiten
Ab 14 Jahren


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