GrimmsKrams – ein „Klonk“ um Mitternacht

GrimmsKrams – ein „Klonk“ um Mitternacht

Tim sitzt im Whirlpool, als eine Drohne auf dem Helikopter-Landeplatz des Grimm-Towers eine Kiste abwirft. Die Neugier ist zu groß: Zusammen mit Millie, Nachbarin und Schülerin der Parallelklasse, muss er einfach das Paket öffnen, denn da bewegt sich was und vielleicht ersticken ja gerade Katzenbabys. Die sind nicht drin, aber nun verfolgt sie Mr. Grimm, denn der ist der rechtmäßige Besitzer der Sendung und er fordert den beweglichen Inhalt zurück. Millie und Tom haben wenig Zeit, die entwischten Dinge einzusammeln, denn der sprechende Frosch rückt ja erst mit Informationen raus, wenn er Blaugurken gegessen hat. Sie werden in seltsame Situationen um ein märchenhaftes Erbe verwickelt, dazu kommt die Nagerplage in ihrem Wohnhaus. Trägt da wirklich eine Maus einen Hut?

Das Setting des Buches ist wunderbar, sehr modern, der Grimm-Tower erinnert an Tony Starks Hochhaus. Eine altmodische Fee mit Zauberstab in diesen Gängen und Fahrstühlen ist zudem ein hübscher Kontrapunkt. Es lässt sich in den Etagen gut verstecken und reiche Bösewichte wirken noch größer. Die Geschichte ist ganz niedlich, hat einen überraschenden Dreh und ein gutes Ende – mit einem Hinweis auf Band zwei. Die wenigen Zeichnungen sind ansprechend, im Manga-Stil auch mal anders.

Leider ist das Buch nichts für Sprachästheten. Der Stil ist zu simpel, gelegentlich unfreiwillig komisch: Ein Lektorat hätte nicht geschadet, sondern hier viel bewirkt. Das ansprechende Cover von „GrimmsKrams – Ein „Klonk“ um Mitternacht“ verspricht also mehr, als die Seiten dann hergeben. Das ist schade, denn die Geschichte hätte Potenzial. Bei der Fülle guter Kinderliteratur geben wir hier keine Empfehlung ab, werden aber Band 2 noch eine Chance geben.

Info
Autorinnen: Marikka Pfeiffer, Miriam Mann
Illustrationen: Kristina Krister
Verlag: Magellan 2021


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