Ich bin etwas schüchtern

Ich bin etwas schüchtern

Der Pfau traut sich nur im Dunkeln heraus, weil er glaubt, alle schauen auf seine Schwanzfedern. Er selbst findet sie zu lang und zu auffällig und bleibt deshalb lieber ganz unsichtbar. Bis ein anderer Pfau kommt und ihm Tiere vorstellt, die mit ihren Besonderheiten ganz prima zurechtkommen.

Mit einer Fabel für die Allerkleinsten wird die Botschaft übermittelt, zu sich selbst zu stehen und sich als Individuum anzuerkennen. Dazu braucht es nur wenige, klare Worte und sehr zarte, aber großflächige Illustrationen. Wunderschön ist der Flamingo anzusehen, so lange dünne Beine und dabei so viel Selbstbewusstsein. Auch der große Schwan ist froh über seinen „superlangen“ Hals, sonst würde er ja aussehen wie ein Enterich. Auf jeder Doppelseite entdecken wir ein Tier, das sich gut findet, wie es mit seinem Alleinstellungsmerkmal ist, und ein paar beeindruckende Details: eine Seerose, zarte Schmetterlinge und Blumen. Natürlich zeigt der Pfau seinen neuen Freunden irgendwann das ausgebreitete Gefieder. Und es ist eindrucksvoll zu sehen, wie die Künstlerin mit einem Punkt so viel Erstaunen in die Augen legen kann oder so viel Schüchternheit. Eine wichtige Botschaft, aufs Schönste dargebracht: „Ich bin etwas schüchtern“ ist Kunst für Zweijährige und alle weiteren Alter.

Info
Illustrationen und Text: Elisabeth Longridge
Aus dem Englischen: Anne Brauner
Verlag Freies Geistesleben 2023


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