Ameise Ari

Ameise Ari

Ludwig und Leni sind in den Ferien bei ihren Großeltern. Als die eines Tages nach einem „köstlichen“ Essen, mit der „Tageszeitung in den Händen“ eingeschlafen sind, schleichen sich die Kinder weg, zu einer Inspektion des Dachbodens. Dort finden sie eine Truhe mit magischem Globus, der, wenn die Lupe ein Land vergrößert, auch die Tiere in ihrem Lebensraum zeigt. Sie entscheiden sich für Norwegen und begleiten die Ameise Ari bei seinem Abenteuer – denn ein Leben in der Kolonie kann ganz schön reglementiert sein.

Das Buch hat einen hehren Anspruch, es lädt zum „Zusammen lesen“, zum dialogischen Lesen ein. Dabei richtet sich das Team an Eltern oder Pädagogen (an Pädagoginnen nicht?) und geben Tipps zum Vorlesen: Sprechgeschwindigkeit, kleine Pausen, deutliche Aussprache. Sie appellieren, auch Mimik und Gestik mit einzubeziehen und wie wichtig es ist, mit den Kindern im Gespräch zu bleiben und auf die kindlichen Fragen einzugehen. Hier im Text sind nach den Abschnitten immer wieder Fragen eingebaut, die sich an die Zuhörenden richten und diese einladen, genauer hinzuschauen, nachzudenken, Alternativen zu erdenken. Mit Kindern gemeinsam zu lesen und das Gehörte und Gesehene zu besprechen, ist ja eine immens wichtige Sache. Aber das könnte weniger konventionell sein.

Dass Ari und seine Freundin sich die Arbeit in der Kolonie teilen – wobei Ari nur „hilft“, ist vermutlich der Geschichte geschuldet, wenn es auch irritiert. Um halbwegs Fakten aufzunehmen, sollte allerdings unbedingt die Doppelseite zum Thema „Ameisen“ angeschaut werden. Denn auch Kita-Kinder sind sachbuchfähig und sollten ernst genommen werden. Was aber wirklich das pädagogische Sendungsbewusstsein konterkariert, ist der schlechte Schreibstil (ein Lektorat könnte unzählige überflüssige Adjektive des Textes eliminieren) und sind die an Kitsch grenzenden Zeichnungen.

In einem Anhang ist das Lied (mit pädagogischem Zeigefinger-Inhalt) über die Ameise Ari vernotet, nachzuhören, wenn der QR-Code gescannt wird.

Info
Autorin: Kristin Flagmeier
Illustration & Satz
Stella Chitzos


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