Espen und die Legende vom goldenen Schloss

Espen und die Legende vom goldenen Schloss

Espen hat sich nach seinem Abenteuer mit dem Bergkönig wieder auf dem Bauernhof seines Vaters eingerichtet. Geändert hat sich für ihn allerdings nicht viel; er ist immer noch der jüngste Sohn mit zwei älteren Brüdern und immer noch der belächelte Taugenichts. Da erhalten die drei Brüder eine Einladung an den Hof des Königs und Espen erhofft sich eine Wiederbegegnung mit dessen smarter Tochter Kristin, die ihm bei der Begegnung mit dem Troll schon streitsüchtig zur Seite stand. Doch dann geht alles schief. Das Königspaar wird vergiftet, die Brüder der Tat beschuldigt und wieder einmal müssen Espen und Kristin sich auf eine gefährliche Quest begeben. Denn der Legende nach befindet in Soria Moria, dem golden Schloss, ein Brunnen, der das Wasser des Lebens enthält – das einzige Gegengift für den König und die Königin.

Espen Askeladd, kurz Askeladden genannt, ist der verträumte Held unzähliger norwegischer Volksmärchen. Da er offen- und warmherzig gegenüber allen Kreaturen ist, wird seine Freundlichkeit und sein liebenswertes Wesen folgerichtig immer belohnt. Auf Glück und Schicksal kann er sich eben verlassen. Märchen mit derartigen Hauptfiguren sind für Kinder insofern wichtig, als hier nicht die strahlenden, sondern vor allem die gütigen Persönlichkeiten für ihre Taten anerkannt werden. Espen, mittlerweile Titelheld schon zweier Filme, und seine Gefährt:innen wurden hier allerdings als Vorbilder mit Charakter angelegt (nicht nur als Typus) und bekommen damit viel mehr Handlungs- und Entwicklungsspielraum, als den Held:innen eines Volksmärchens gemeinhin zusteht.

Die Geschichte ist rund, bietet feinsten Fantasy-Stoff für die Großen und Märchenhaftes für die Kleinen. Die Nebenfiguren sind klug oder gruselig, schön oder zauberisch, die guten wie die bösen. Genauso liebevoll sind die Settings ausgeschmückt, der Film erhebt sich ingesamt weit über übliche Märchenfilme. Die Handlung wirkt entschleunigt (ohne langweilig zu sein), ist aber trotzdem kurzweilig und abwechslungsreich, auf Hollywood-Action und -Effekte wird eben gerne verzichtet. Der Film „Espen und die Legende vom golden Schloss“ gefällt Kindern und Jugendlichen, wird aber auch bei Erwachsenen Anklang finden, ist also bestens als Familienfilm geeignet.

Auch Espen und die Legende vom Bergkönig ist ein wunderbarer Film, liegt aber zeitlich vor dem goldenen Schloss. Beide Filme können aber unabhängig voneinander gesehen und verstanden werden. Beide Filme sind jetzt auf DVD erhältlich.

Info

Regie: Mikkel Braenne Sandemose
Drehbuch: Aleksander Kirkwood Brown
Besetzung: Vebjörn Enger (Espen), Eili Harboe (Kristin)
EuroVideo Medien: August 2021 auf DVD
1 Std. 40 Min.

Originaltitel: Askeladden – I Soria Moria slott

Ab 12 (aber verschreckt auch 10-Jährige nicht)


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