Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts

Die Chroniken von Lunis – Wächterin des Lichts

Mia und ihr kleiner Bruder Lucas wohnen in Lunis, einer Stadt, die in völliger Dunkelheit liegt, seit die Städte von den Finsteren eingenommen wurden. Nun schützen die Zähmer*innen mit den Umbra die Grenzen, um ein weiteres Vordringen des Königs der Finsternis zu verhindern. Umbra sind tierische Wesen, die aus Schatten und Licht geboren wurden und die eine sehr starke Verbindung zu ihrem Zähmer oder ihrer Zähmerin aufnehmen können. Als die Eltern von Rebellen gefangen genommen werden, müssen Mia und Lucas nach Stella flüchten, zu den Großeltern, „die ihnen weiterhelfen können“. Ein Training und eine Geisteranrufung sind erforderlich, denn der Weg ist weit und gefährlich. Starke Begleiter*innen, tierisch oder menschlich, wären hochwillkommen.

Mia erzählt aus ihrer Perspektive über die Erlebnisse, die vielen Abenteuer, in die sie hineingeraten, über die Entscheidungen, die sie ständig treffen müssen. Das macht sie angenehm sachlich und leicht verständlich, aber auf sprachlich hohem Niveau. Die Geschichte ist stringent aufgebaut, die Settings sind stimmig, aber nicht überbordend und die Freundesbeziehungen – hier als Dreiecksbeziehung – sind nachvollziehbar und für Kinder interessant. Hier können Jüngere (ab 9) erste Fantasy-Erfahrungen machen und ein neues Genre entdecken, über die mannigfachen Magie- oder Detektivgeschichten hinaus. Es gibt überraschende Wendungen, geheime Künste, natürlich ein Schloss in der Hauptstadt, viele Kämpfe mit Lichtblitzen und einen wichtigen Freund aus Kindheitstagen auf der falschen Seite. Was ich als erwachsene Leserin immer wieder amüsant fand: dass die junge Heldin auf ihrer Quest auch noch auf einen quirligen, oft bockigen Vierjährigen Rücksicht nehmen muss – wo doch in der realen Welt schon ein Besuch im Supermarkt eine Herausforderung sein kann. Ich freue mich auf weitere Bände.

Info
Autorin: Janelle McCurdy
Übersetzung: Elisabeth Schmalen
Verlag: arsEdition 2023


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