Fanny Frühling – Mein Haufen Brüder
Obi Frühling liebt nun Elisabeth Sommer, das heißt, Fanny soll zu vier Jungs aufs Land ziehen, in ein Zimmer unterm Dach, ohne Tür. EFLIH! In ein Haus mit „Müslipampe, Wasserpolizei, tausend Verboten und Öko-Regeln“. Nett sind nicht mal die Katzen, die markieren Trip, Fannys Hund, der plötzlich nach Katzenpisse riecht und einen Kratzer am Auge hat. Da auch Johnny für eine schnelle Trennung und eine Rückkehr zur alten Ordnung ist, denn er hat eine geheime Hundephobie und möchte sich nicht hänseln lassen, hecken die Kinder gemeinsam einen fiesen Plan aus. Alte Lieben und neue Experten müssen her, um das junge Glück zu spalten.
Sommerlich ist das Buch und harmlos gemein. Patchworkfamilien brauchen eben ihre Zeit, um zusammenzuwachsen, auch wenn eine Seite gleich vier Jungs, zwei Katzen und eine Oma beisteuert. Gegensätzliche Erziehungsprinzipien prallen aufeinander, in der Mitte liegt der Weg, gesunde Ernährung mit Schokolade; ein Hybrid schluckt neben dem E auch mal Benzin. Reizvoll, aber für Leseanfänger vielleicht anfangs verwirrend, ist, dass kapitelweise und abwechselnd von Fanny und Johnny als Icherzähler:in berichtet wird (das liest sich aber bald ein). Die Leser:innen werden bei der Parteinahme also gelegentlich gezwungen, die Perspektive zu wechseln, denn die Konflikte, aber auch schönen Momente werden von beiden Figuren nachvollziehbar kommentiert.
Klar, wissen die Leser:innen vorher, wie das Buch ausgeht, aber der Weg bis zum fröhlichen Finalgelächter ist lockerleicht zu lesen und macht Spaß.
Info
Autorin: Stephanie Gessner
Illustrationen: Anna-Lena Kühler
Magellan 2023