Café con Lychee – Liebe ist wie Bubble Tea

Café con Lychee – Liebe ist wie Bubble Tea

Theo Mori, der Beste im Fußballteam, gutaussehend und bekennender schwuler Schulstar wird wieder einmal von dem Streber Gabriel Moreno auf dem Rasen umgenietet, nicht durch dessen sportliche Stärke, sondern weil der sogar zu blöd zum Laufen ist. Irgendwie stimmt das sogar, muss Gabi zugeben, denn Fußball kann er nicht und will er nicht, seine Hingabe gilt dem Ballett. Dass auch er schwul ist, darf allerdings niemand wissen. Mit seinem Heterotheater kommt er schließlich durch, auch wenn es ihn viel Kraft kostet. Bis er eines Tages mit Theo Mori zusammenarbeiten muss, um Café und Bäckerei der Eltern vor der neu eröffneten Fusion-Alternatve zu schützen. Ein illegaler Schullieferservice wird erfolgreich umgesetzt und die selbstschützenden Mechanismen beider geraten plötzlich ins Wanken.

Wenn eine Mangabesessene zwei Urlaubstage für Unternehmungen ausfällt, weil sie plötzlich ein bildfreies Buch von vorne nach hinten liest und „bitte nicht gestört werden will“, setzt die Rezensentin einfach mal voraus, dass das Buch für die Zielgruppe fantastisch sein muss. Inzwischen habe ich Café con Lychee selbst in einem Zug durchgelesen, habe die vorsichtige Annäherung der beiden Charaktere mitgefühlt, habe mitgelitten und war gerührt, als alles, wirklich alles gut wird. Abwechselnd erzählen Theo und Gabi von der Highschool, den Freundschaften, dem Lieferservice, von ihren Enttäuschungen, Freuden und Zukunftsentwürfen – Gabis Outing durchzieht natürlich die Geschichte. Sie haben die typischen Probleme mit den Eltern, Ängste; unterstellen, dass sie deren Erwartungen nicht erfüllen können. Hirngespinste nur, dvor allem die Kommunikation ist gestört. Beide Figuren verhalten sich immer nachvollziehbar, sind ausgesprochen sympatische, zugewandte Jugendliche und wir verfolgen ihre Manöver gerne mit und lernen außerdem viel über die Highschool: Komitees, Paraden, Homecoming-Bälle, Fußballturniere. Wir haben eine Verfilmung vor Augen.

Die Sprache ist modern, spritzig, die Ich-Erzählung macht Miterleben und Anteilnahme leicht, dieser Coming-of-Age-Roman ist ein Lesegewinn.

Info
Autorin: Emery Lee
Übersetzung ins Deutsche: Elena Helfrecht
Crocu 2022


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